Ingelheim
Klavierunterricht war heute vormittag angesagt, am nachmittag ging es dann nach Ingelheim.
Die Aula Regia in Ingelheim war die Konzertlocation. Eine historische Spielstätte, war es doch die Thronhalle der Ingelheimer Kaiserpfalz.
Leider hat der Kaiser vergessen ein Dach einzubauen. Ok ich vermute mal er hatte ein Dach, aber das ist in den letzten 1200 Jahren wohl verschwunden. Zu Beginn war der Himmel noch recht blau, aber es zog sich dann schnell zu und während dem Soundcheck kam der Regen. Glücklicherweise hatten wir große Planen bereit liegen um mein Keyboardsetup (bestehend aus Korg SV01 und Hammond XK3) abzudecken.
Hat man ja selten, das die Bühne wirklich gar nicht überdacht ist. Nach einigen Diskussion entschied man sich dafür das Konzert trotzdem durchzuführen. Die Regenwolken hatten Ingelheim wieder verlassen und es kamen ein paar blaue Himmelflecken. Das Gospelkonzert war dann auch sehr schön, viele begeisterte Zuschauer, sehr coole Soundcrew und insgesamt ein schönes Konzert ohne Wasser von oben.
Tja und weil ja auch alles so toll war, erklatschte das Publikum eine frenetische Zugabe und diese Zugabe zu spielen, war nicht so eine tolle Idee. Nach den ersten Takten öffnete der Himmel nämlich wieder seine Schleuse. Also schnell Plane geschnappt, über die Keyboards geworfen, dabei natürlich immer drauf achten, das die nasse Seite oben und die trockene Seite unten ist, und weitergespielt. Ich selbst saß im Regen und habe quasi blind performt, die Hände waren mit den Keyboards unter der schwarzen Plane. Man spielt quasi im Stevie Wonder-Ray-Charles Mode. Die Noten waren natürlich auch unter der Plane und so wirklich auswendig hatte ich die Zugabe nicht gelernt, war aber kein schwerer Song, dass hat dann schon funktioniert. Schlimmer hatten es die Kollegen am Bass, Drums, Gitarre. Die konnten wenig dem Regen entgegensetzen. Der Song wurde dann noch schnellst zu Ende gespielt (Wiederholungen/Coda gestrichen etc) und dann war abbauen im Regen angesagt. 4 Leute halten die Plane über die Keys, während ich darunter alles abkabel und in die Cases verpacke. Schnell damit in den Backstage (der auch noch 300m weg war, vielen Dank). Dann ab nach Hause. Dort nachts alles ausgepackt und zum trocknen verteilt. Glücklicherweise keine bleibenden Schäden am Equipment, aber so etwas erlebt man, glücklicherweise, nicht alle Tage.
Trotzdem: Ingelheim ist eine Reise wert….