„Jazzklavier kann man nicht lernen.“
„Mein Klavierlehrer spielt mit mir nur Klassik, ich würde gerne mal einen Standard, einen Blues oder Ragtime spielen, aber der kann mir das nicht zeigen. “
„Was bedeuten eigentlich diese Akkordsymbole?“
„Ich würde gerne improvisieren lernen…“

Mit solchen Aussagen, Wünschen und Fragen kommen viele Schüler in meinen Jazzklavierunterricht.

Teilweise wollen sie nur ihr musikalisches Spektrum erweitern, manche würden gerne fit für eine Band (sei es eine Jazzcombo oder eine Bigband) werden oder lernen wie man einen Sänger / eine Sängerin begleitet. Ebenso ist das Thema Barpiano, welches untrennbar mit dem Jazz verknüpft ist, ein möglicher Grund. Wenn Sie also lernen wollen, wie die Hotelpianisten an ihre Songs rangehen, dann ist der Jazz der Startpunkt.

In diesem Artikel will ich ein wenig beleuchten was das besondere an Jazzpiano ist, worauf es ankommt und warum es sinnvoll sein kann spezielle Klavierstunden zum Thema Jazz zu nehmen.

Welche Besonderheiten sollte man berücksichtigen bzw. wo bestehen Unterschiede zum „normalen“ Klavierunterricht?

Was macht Jazzpiano aus und was sind die Unterrichtsinhalte?

Klar, bestimmte Sachen, Grundlagen der Klaviertechnik, sind unabhängig von der Stilistik. Egal ob man Bach, Chopin, Dave Brubeck oder Duke Ellington spielt, ein Klavier ist ein Klavier. Insofern ist ein gutes Anfängerwissen und erste Erfahrungen mit klassischer Musik durchaus hilfreich.

Allerdings gibt es auch wesentliche Unterschiede.

Während es beim Klassikunterricht viel um das Notenlesen, das Musizieren alleine, die Klaviertechnik und die Interpretation eines Notentextes (Dynamik, Agogik) geht, stehen im Jazz andere Themen im Focus.

– Harmonielehre
– Interpretation von Akkordsymbolen, Bilden von Voicings
– Improvisation
– Stilkunde von Ragtime, Blues, Boogie zum Swing, Cool Jazz, Modern Jazz bis zu Funk und Soul
– verschiedene Spielsituationen, von Solopiano über Combo bis Bigband
– Jazztechnik, Skalen, Akkordarpeggios etc
– Rhythmik
– Groove und Timing

Was für Stilistiken können im Unterricht behandelt werden?

Jetzt hier alles aufzuzählen würden den Rahmen dieses Artikel sprengen. Das Spektrum und die Geschichte des Jazzpianos ist ja recht umfangreich. Das beginnt bei Scott Joplin und Fats Waller und geht weiter mit Nat King Cole, Count Basie, Duke Ellington, Bud Powell, Bill Evans, Herbie Hancock, Chick Corea oder Dave Brubeck und mündet in Ray Charles, Jamie Cullum oder Diana Krall.

Ab wann Jazz in den Klavierstunden, geht das auch für Anfänger?

Also wer noch nie an einem Klavier gesessen hat, der sollte, meiner Meinung nach, erst einmal ein paar Grundlagen erlernen. Gerne helfe ich bei den ersten Schritten. Doch schon nach kurzer Zeit können einfach Improvisationen und Akkorde mit in den Unterricht einfliessen. Klar das man im ersten Jahr noch keine Art Tatum-Transkriptionen oder Chick Corea Soli nachspielt, sondern erst einmal einen einfachen Blues oder ähnliches erforscht.

Wer schon einige Jahre „normalen“ Klavierunterricht hatte und jetzt vielleicht den Pianolehrer wechseln oder einen zweiten Lehrer dazu nehmen will, wird feststellen das ein strukturierter, geführter Einstieg in die Materie „Jazz“ gar nicht so schwer ist. Man weiss schon wie die Tasten heißen, kann etwas Notenlesen und die Koordination der Hände ist auch nicht mehr ganz so kompliziert. Da fallen die ersten Schritte leichter. Das motiviert und macht Lust auf mehr.

Viele meine Schüler kommen von anderen Klavierlehrern zu mir, um sich weiterzuentwickeln, um Know-how im Bereich Jazz zu sammeln. Haben meine Kollegen/innen eine fundierte Grundlage geschaffen, auf der ich aufbauen kann, bin ich natürlich dankbar und arbeite gerne im Team. Sind Probleme und Defizite vorhanden, die beim Jazzpianounterricht problematisch sind, gehen wir diese gemeinsam an. Schritt für Schritt. Rhythmische Präzision ist so ein typisches Phänomen.

Warum ein spezieller Lehrer für Jazzpiano?

Nicht ohne Grund gibt es dafür ein eigenes Studium. Die Materie ist sehr komplex und unterscheidt sich doch deutlich von den Inhalten, die man in einem klassischem Klavierstudium erlernt. Es ist deshalb ratsam hierfür jemanden zu kontaktieren, der weiß was er tut. Z.b. erfordert das Spielen in einer Band einen völlig anderen Ansatz als das Spielen einer Bach-Fuge. Improvisation und Swing sind Themen, die man jahrelang studieren kann, genau wie Mozart oder Debussy. Ein Klavierlehrer mit langjähriger Band und Bühnenerfahrung sollte es folglich schon sein.

  „Wer behauptet alles und jeden unterrichten zu können, unterrichtet wahrscheinlich nichts richtig…“

Natürlich ist eine gewisse Leidenschaft des Lehrers für eine Musikrichtung ein weiterer Vorteil. Da springt der Funke über.

Wo Jazzpianolehrer finden?

Naja, da Sie auf diese Website gestoßen sind, haben sie zumindest einen Jazzklavierlehrer gefunden. Ich unterrichte in Seeheim-Jugenheim, bei Darmstadt. Meine Schüler kommen aus einem weiten Umkreis (Dieburg, Bensheim, Frankfurt, Lorsch, Limburg…) zu mir.

Für alle, die den Weg zu mir zuweit finden: Ich coache auch über Skype, empfehle das aber nur erfahrenen Schülern, meiner Meinung ist ein persönlicher Kontakt „Face to Face“ am Anfang sehr wichtig. Ich kenne selbstverständlich noch Kollegen und kann vielleicht einen Tipp geben, wenn Sie z.B. aus Stuttgart, München, Hamburg, Berlin oder Köln sind.

Ablauf

Lust bekommen, das mal auszuprobieren? Dann einfach eine kostenlose Jazz – Probestunde vereinbaren. Ich freue mich drauf. Wir lernen uns kennen und besprechen eine mögliche Zusammenarbeit. Mein Unterricht kann sowohl regelmäßig auf wöchentlicher Basis als auch bei freier Terminvereinbarung, sehr flexibel, erfolgen.

Ich hoffe ich konnte Denkanstöße geben. Wenn Sie weitere Fragen haben, dann kontaktieren Sie mich doch einfach.

Akkordsymbole

Akkordsymbole interpretieren, ein Teil von Jazzunterricht